50 Jahre Berufsausbildung
bei der Gebr. Becker GmbH

 

Genauso wie Gebr. Becker eine lange Tradition als Maschinen- und Anlagenbauer pflegt, ist auch die berufliche Ausbildung ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Dieses Jahr können wir mit ein wenig Stolz auf 50 Jahre Berufsausbildung bei Gebr. Becker zurückblicken. Viele junge Menschen haben in dieser langen Zeit Ihre ersten Schritte im Berufsleben gemacht und sind heute mit das Gesicht des Unternehmens.

 

Der Ausbildungsbetrieb wurde 1970 in der Gennebreck aufgenommen. Detlef Brüder war der erste Auszubildende, der durch Heinz Wittich und Heinz Krüner zur Abschlussprüfung zum Maschinenschlosser geführt wurde. In dieser Zeit war die Ausbildung noch viel mehr Praxis orientierter und fand direkt am Produkt statt. Produktionsmaschinen mussten eingerichtet werden und Vorrichtungen wurden gefertigt. Entstand ein Schaden an einer Maschine, wurde diese selber repariert und in Stand gesetzt. Wie Detlef Brüder berichtet, waren beide Ausbilder fachlich sowie zwischenmenschlich hervorragend und standen immer mit Rat und Tat zur Seite. Kurz nach den technisch gewerblichen Berufen wurde auch die Ausbildung im kaufmännischen Bereich aufgenommen. Unter der Leitung von Helmut Hohagen und Karl Hein Schöpe durchliefen die Auszubildenden die Fachabteilung, eine Zeit in dem von Computer und Internet noch lange nicht die Rede war. Die Arbeit mit der Schreib- und Rechenmaschine gehörten zum Arbeitstag und ein Diktat wurde in Steno mitgeschrieben, eine schnell Schreibart die heute in keinem Lehrplan mehr zu finden ist.

 

Mit dem wirtschaftlichen Wachstum und dem Umzug an den Standort Hölker Feld, änderte sich auch die Ausbildung. Immer mit dem Grundgedanken – seine Mitarbeiter im Betrieb wachsen zulassen – wurde für die Ausbildung eine eigene Ausbildungswerkstatt am neuen Standort errichtet. Für die Ausbildung verantwortlich war ab 1980 Hans Joachim Fettke, der bis zu seinem Ruhestand 2010 die Ausbildung prägen sollte. Die Herausforderung in dieser Zeit war, dass sich ganze Berufsbilder gewandelt und neue Berufe auf Wunsch der Industrie neu entstanden sind. Aus den Berufsbildern - Maschinenschlosser und Dreher/Fräser - wurden der Industriemechaniker und der Zerspanungsmechaniker. Die CNC-Technik zog in die Ausbildung ein und die Elektrotechnik ist eine Säule des Berufes als Mechatroniker. Alle diese Herausforderungen hat Hans Joachim Fettke angenommen und durch seine Zusammenarbeit mit den Berufsschulen und Fachverbänden Ausbildungsthemen voran getrieben. Über die Grenzen von Wuppertal hinaus wurde Gebr. Becker für seine sehr gute Ausbildung bekannt und der Lohn dafür war, die Verleihung des Bergischen Ausbildungspreises 2007.

Viele Mitarbeiter, die unter Hans Joachim Fettke gelernt haben, werden die Zeit nicht missen wollen. Neben seinem fachlichen Wissen hatte er ein sehr großes Herz und war für seine Becker-Jungs immer da. Im kaufmännischen Bereich übernahm Ulrich Wilkesmann in den 1990 die Verantwortung für die Ausbildung. Ein Werksunterricht in Kooperation mit anderen bergischen Unternehmen wurde eingeführt und der Abteilungsdurchlauf wurde neue strukturiert. Im Jahr 2001 wurde der Ausbildungsbetrieb am Standort Apolda aufgenommen. Unter der Leitung von Thomas Riemann und Peter Schröter unterschrieben drei Auszubildenden ihren Vertrag als Zerspanungsmechaniker.

 

In Apolda ist die Ausbildung sehr bedeutsam um Facharbeiter für das Unternehmen zugewinnen, da die Region von der Bevölkerungsdichte recht gering ist. Stand heute ist die Ausbildung in Thüringen einer der Top-Adressen im Weimarer Land und wichtiger Partner von Schulen im Bereich Berufsorientierung. In einem neuen Ausbildungszentrum was 2016 bezogen wurde, werden mittlerweile vier verschieden Ausbildungsberufe angeboten und viele Praktika durchgeführt.

 

Das Zusammenspiel zwischen den Fachabteilungen und der Ausbildung war schon immer wichtig für die Auszubildenden um praktische Erfahrung im Unternehmen zu sammeln. Mit der Einführung der Ausbildungsbeauftragten wurde nochmal deutlich die Qualität der betrieblichen Ausbildung gesteigert. Von der Einführung in die Abteilung, der fachlichen Betreuung und als Feedbackgeber leisten die Beauftragten einen wertvollen Job und unterstützen den Ausbildungsbereich als Bindeglied mit den Fachabteilungen.

 

Ab dem Jahr 2009 wurden die Weichen im Ausbildungsbereich neu gestellt. Der Ruhestand von Hans Jürgen Fettke war absehbar und es wurde ein Nachfolger aus den eigenen Reihen gefunden. Mit Marco Hausmann, der Anfang der 1990 selbst seine Ausbildung im Unternehmen als Industriemechaniker absolvierte und bereits die Ausbildung schon im Bereich CNC-Technik und CAD Ausbildung unterstützt hatte, trat die Nachfolge als Ausbildungsleiter an.

Mit der Einführung der gestreckten Abschlussprüfung gab es nochmal einige strukturelle Veränderungen. Mit Rene Harzer (Elektrotechnik) und später Philipp Wilkes (Metalltechnik) sind zwei Ausbilder mit in den Bildungsbereich gekommen und unterstützen seitdem die Auszubildenden noch intensiver.

 

Durch das Aufteilen der Fachbereiche war es möglich, weitere wichtige Themen im Ausbildungsbereich zu platzieren.Neben der fachlichen Ausbildung hat der Baustein der Persönlichkeitsentwicklung eine viel größere Bedeutung bekommen und das Lernen mit digitalen Medien zog ein. In der Praxis bedeutet das, dass der Auszubildende einen Lerninhalt über ein Tablet bearbeitet, sich technische Zeichnungen direkt an der Maschine herunterlädt und mit Ausbildern und mit anderen Auszubildenden direkt über eine Kommunikationsplattform kommuniziert.

 

Aber auch in anderen Bereichen unterstützt der Bildungsbereich die Fachabteilungen. Die Auszubildenden sind ein fester Bestandteil der KVP-Werkstatt und haben mitgeholfen, das Bild der Fertigung zu verändern. So wurden eine Montagelinie gebaut und viele 5S Maßnahmen sorgten für Ordnung und Sauberkeit.

 

Für die Zukunft gibt es noch einige Ziele und Herausforderungen. Die innerbetriebliche Weiterbildung soll einen höheren Stellenwert bekommen und Digitalisierungs Themen sollen verstärkt mit aufgenommen werden. Die Arbeit und die Tätigkeiten im Unternehmen wird sich in den nächsten Jahren verändern und somit unterliegt der Bildungsbereich der gleichen Dynamik.

 

Aber wie die Vergangenheit zeigt, haben wir es immer geschafft Veränderungen im Ausbildungsbereich anzunehmen und uns zukunftsorientiert auszurichten. Wir sind optimistisch, dass uns das auch in Zukunft gelingen wird und wir mit unserer Arbeit das Unternehmen unterstützen werden. Vielen Dank an dieser Stelle an die Familie Becker, die immer hinter der Ausbildung stand und diese unterstützt hat. Ein weiter Dank geht an alle Ausbildungsbeauftragten, die Kollegen in der Personalabteilung und alle Fachbereiche. Eure Arbeit ist für die Auszubildenden sehr wichtig und Ihr gestaltet die Zukunft von Gebr. Becker mit.